Wenn am heutigen Fußball-Samstag für die E- Junioren der Meisterschaftsbetrieb startet, gibt es ein ungewohntes Bild. Eltern stehen weiter vom Spielfeldrand weg, es gibt keinen Schiedsrichter beziehungsweise Spielleiter und beide Trainer stehen nebeneinander in einer sogenannten Coachingzone. Der Fußballkreis startet in dieser Altersklasse mit der Fairplay-Liga.
Um den zunehmenden rauhen Umgangston in allen Altersklassen, Zuschauerausschreitungen sowie Zahl der Spieler- und Trainersperren entgegen zu wirken, hat der Kreisjugendvorstand um den Vorsitzenden Michael van Osten und Andreas Teuber (Koordinator Wettbewerb) diese Einführung beschlossen.
„Insgesamt muss es auf unseren Sportplätzen vor, während und nach den Spielen wieder ruhiger werden“, so van Osten und Teuber unisono. „Die Kinder müssen wieder unbehelligt vom Druck des Trainers und vor allem vom Druck der Eltern ihr Spiel spielen können.“
Für die Fairplan-Liga gibt es drei wichtige Regeln: Statt der Schiedsrichter entscheiden die Kinder selbst. Zweitens halten sich die Trainer zurück, sie unterstützen die Kinder aus der gemeinsamen Coachingzone. Drittens halten die Zuschauer respektvollen Abstand zum Spielfeld von mindestens 15 Metern.
Dass die Kinder quasi selbst als Schiedsrichter auftreten, daran hat der Kreis keinerlei bedenken. „Kinder können sehr gut Regeln lernen, verstehen und einhalten“, so Michael van Osten und Andreas Teuber. „Kinder, die sich noch nicht so trauen, werden von anderen und vom Trainer unterstützt. Dies fördert auch das soziale Miteinander.“
Dass die Eltern so weit weg vom Rand sind, soll den Effekt haben, dass sich die Kinder auf den Platz ruhig wie Messi oder Neuer oder Ronaldo fühlen dürfen. Allerdings ist es oft so, dass sich Eltern wünschen, das ihr Kind ein Messi, Neuer oder Ronaldo ist – und sich entsprechend benehmen. Der Abstand hilft loszulassen und den Kinderfußball als das zu sehen was es ist.
Neu ist der Fairplay-Modus im Kreis nicht. Denn die Vorrunden bei Sichtungs-Turnieren der E-Junioren werden schon seit einigen Jahren so gespielt. „Das hat sehr gut funktioniert“, so van Osten und Teuber.
[Quelle: Der Westen Ennepe-Ruhr]