Das war deutlich. Nur ganz knapp verpassten die A-Junioren-Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel gegen den SC Wiedenbrück einen zweistelligen Sieg. Nach 90 Minuten stand es im Baumhof schließlich 9:1.
Sprockhövel überrollt Wiedenbrück
Dass seine Spieler so sehr auf Torejagd gingen, bewertete TSG-Trainer Andrius Balaika aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Zunächst einmal wollte er nach dem klaren Sieg nicht groß kritisieren, doch er habe in mannschaftlicher Hinsicht schon bessere Leistungen gesehen, sagte der Litauer dann.
Sprockhövels A-Junioren übertrieben es am Sonntagvormittag mit den Einzelaktionen. Sie suchten oft selbst den Abschluss, anstatt den Ball laufen zu lassen und den besser postierten Nebenspieler anzuspielen. Viele Tore resultierten dann auch aus Einzelaktionen. „Es sah ein bisschen so aus, als wollte jeder ein Tor schießen“, kommentierte Balaika. „Viele Treffer fielen dann auch wegen der größeren individuellen Klasse auf unserer Seite.“
Die Gäste waren in diesem Spiel völlig überfordert. Aber das war ja auch eigentlich zu erwarten, denn Schlusslicht Wiedenbrück hat in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen und erst drei Punkte auf dem Konto. Die TSG Sprockhövel hat durch diesen Sieg Platz vier abgesichert. Der Tabellenfünfte, die SG Wattenscheid 09, kam zwar zu einem beachtlichen 2:2 gegen den Spitzenreiter SC Paderborn, hat nach diesem Unentschieden jetzt aber immerhin schon sechs Punkte Rückstand auf die TSG Sprockhövel.
Für Andrius Balaika stehen jetzt noch fünf Spiele als A-Jugend-Trainer an, zur neuen Saison übernimmt der 36-Jährige die Sprockhöveler Senioren-Mannschaft. Neun Jugendspieler der TSG werden diesen Schritt ebenfalls vollziehen, Sprockhövel wird zur neuen Saison also extrem jung aufgestellt sein. „Ich gehe aber davon aus, dass noch einige erfahrene Spieler bleiben werden“, sagt Andrius Balaika, der der nächsten Saison gespannt entgegen sieht. „In läuferischer und taktischer Hinsicht haben die jungen Spieler es drauf“, sagt der Trainer. „Ich weiß aber noch nicht, wie sie mit dem körperlichen Spiel bei den Senioren zurechtkommen. Ich weiß nicht, was da rauskommt. Das ist ein bisschen wie bei einer Wundertüte. Es kann sein, dass sich die jungen Spieler schnell eingewöhnen, es kann aber auch sein, dass sie eine längere Anlaufzeit brauchen.“
Den Sprung von der U19 in die Senioren-Mannschaft machen Tim Oberdorf, Leroy Kwadwo, Kadir Can Akgül, Finn Heiserholt, Niklas Mack, Emre Karaca, Simon Bukowski, Moritz Schrepping, und Nazzareno Ciccarelli. Aus dem aktuellen Oberliga-Kader bleiben nach aktuellem Stand David von Hagen, Timo Janicki, Raoul Meister, Felix Gremme, Christopher Antwi-Adjej, Robin Kost, Niklas Orlowski und Max Claus.
Tore: 1:0 Kadir Can Akgül (19.), 2:0 Haris Elezovic (34.), 3:0 Kadir Can Akgül (45.), 4:0, 5:0 Emre Karaca (49., 57.), 6:0 Nazzareno Ciccarelli (60.), 7:0 Emre Karaca (62.), 8:0 Moritz Schrepping (72.), 8:1 (74.), 9:1 Kadir Can Akgül (89.).
TSG: Weber, Höltke, Kwadwo (63. Tank), Oberdorf, Akgül, Elezovic, Karaca (73. Secka), Bukowski (60. Schrepping), Seker, Maldea, Ciccarelli.
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]