Sprockhövel wie aus einem Guss
Was für ein Einstieg in die Rückrunde: Die Westfalenliga-A-Jugend-Mannschaft der TSG Sprockhövel kam besser aus der Winterpause als die Senioren-Oberliga-Mannschaft aus dem eigenen Verein. Auch das Nachwuchsteam musste auswärts gegen Eintracht Rheine ran – und gewann nach starker Leistung absolut verdient mit 5:2.
Für die Mannschaft von Trainer Andrius Balaika war es bereits das zweite Pflichtspiel in diesem Jahr. Vor Wochenfrist stand in der zweiten Runde des Westfalenpokals das Spiel gegen den SC Paderborn an. Die jungen Sprockhöveler verloren zwar unglücklich mit 2:3 nach Verlängerung, doch nach diesem Spiel hatte Andrius Balaika seinen Jungs die bisher beste Saisonleistung bescheinigt. Zudem fügte der Trainer an: „Wir wissen jetzt, wo wir stehen. Wir fahren mit großem Selbstvertrauen nach Rheine.“
Es blieb nicht bei dem Vorsatz. Die Sprockhöveler dominierten die Partie von Beginn an. „Wir haben wirklich gut Fußball gespielt“, lobte Sprockhövels Jugendleiter Jürgen Homberg. „Das war nicht so leicht, denn der Naturrasen in Rheine war auf Grund der Witterungsbedingungen nicht in allerbestem Zustand.“
Zwei Tore von Emre Karaca
Die Sprockhöveler spielten auf dem tiefen Geläuf auch ihre technischen Qualitäten aus. Nach gut 20 Minuten lagen sie schon mit 2:0 in Führung. Emre Karaca hatte zweimal für die Mannschaft aus dem Baumhof getroffen. Und als dann Finn Heiserholt sechs Minuten vor der Pause sogar noch das 3:0 folgen ließ, schien die Partie bereits vorzeitig entschieden.
Doch sie war es noch lange nicht, weil die Sprockhöveler keineswegs so gut in die zweite Halbzeit kamen wie noch in die erste. Rheine gelang in der 44. Minute das 1:3 und nur sechs Minuten später sogar der Anschlusstreffer zum 2:3. Das Spiel stand also wieder auf der Kippe.
Doch die Sprockhöveler ließen sich davon nur kurz beeindrucken. Nazzareno Ciccarelli sorgte in der 54. Minute für das 4:2, und zehn Minuten darauf stellte Tufan Seker den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Und diesmal war es dann wirklich eine Vorentscheidung.
Durch diesen Sieg behaupteten die Sprockhöveler in der Westfalenliga ihren fünften Tabellenplatz. Dass es so hoch hinausgehen könnte, hatten vor dem Saisonstart wohl nur einige Optimisten erwartet, wenngleich Trainer Andrius Balaika schon im Sommer darauf hingewiesen hatte, dass sich in seiner Mannschaft viele starke Individualisten befinden. Und aus diesen Einzelkönnern hat der Litauer inzwischen offensichtlich ein funktionierendes Team geformt.
Doch allzu große Euphorie wird vom Sprockhöveler Jugendleiter sofort wieder gebremst. „Unser Ziel vor der Saison war der Klassenerhalt“, sagt Jürgen Homberg. „Und daran hat sich überhaupt nichts geändert. Wir wissen ja alle, wie schnell sich im Fußball alles ändern kann.“
Bleibt zu hoffen, dass sich in dieser Spielzeit nicht mehr viel ändert, vor der nächsten Saison stehen in der TSG-A-Jugend aber auf jeden Fall große Umstellungen an. Denn 14 Spieler entwachsen dann dem Jugendalter – es muss also eine völlig neue Mannschaft aufgebaut werden. Und zwar eine für die zweithöchste deutsche Jugendklasse.
Tore: 0:1 Emre Karaca (16.) 0:2 Emre Karaca (22.), 0:3 Finn Heiserholt (39.), 1:3 Arton Balja (44.), 2:3 Alaian Berisah (50). 2:4 Nazzareno Ciccarelli (75.), 2:5 Tufan Seker (65.).
TSG: Weber, Bukowski, Seker (70. Tank), Maldea, Heiserholt, Ciccarelli, Höltke, Kwadwo, Oberdorf, Elezovic (76. Akgül), Karaca (88. Secka).
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]