Die A-Jugend-Landesliga-Fußballer der TSG Sprockhövel können am kommenden Sonntag einen großen Schritt in Richtung Aufstieg machen.
Um 11 Uhr erwartet der Tabellenführer den Verfolger Hombrucher SV zum absoluten Spitzenspiel. Ein Sieg der TSG – und der Vorsprung beträgt bereits sieben Punkte. Die TSG kann sich also noch weiter der Westfalenliga annähern. Und diese Liga ist nach der Bundesliga die höchste Nachwuchsklasse. So hoch hat noch nie eine Sprockhöveler Jugendmannschaft gespielt.
Es ist schon verrückt: Vor Jahresfrist stemmten sich die Sprockhöveler in der Landesliga noch verzweifelt gegen den Abstieg. Erst am allerletzten Spieltag wurde schließlich die Klasse gesichert. „Ja, so ist Fußball halt manchmal“, sagt Sprockhövels A-Jugend-Trainer Andrius Balaika. „Da kann man einmal sehen, wie wichtig damals der Klassenerhalt für uns war.“
Auch in der Vorsaison hatte die TSG schon eine gute A-Jugendmannschaft. An der Qualität lag es nicht, dass am Ende um den Ligaverbleib gezittert werden musste. „Wir hatten gute Individualisten, allerdings standen nicht für alle Spieler der Fußball und die Mannschaft im Vordergrund. Da gab es schon ein paar schwierige Charaktere“, sagt Balaika
In der Spielzeit 2013/2014 hat die TSG nicht nur hervorragende Individualisten. Nein, sie präsentiert sich auch als richtige Einheit. „Das ist unsere Stärke“, sagt Balaika. „Eine Ansammlung von guten Fußballern macht nicht automatisch auch ein gutes Team. Doch in diesem Jahr treten wird halt als Kollektiv auf.“
Sprockhövel ist am Sonntag in der besseren Position – und zwar nicht nur wegen eines komfortablen Vier-Punkte-Vorsprungs. Nein, für die Sprockhöveler wäre die Westfalenliga ein Geschenk, für Hombruch ist sie eher ein Muss.
Hombruch steht unter Druck
„In Hombruch ist die ganze Jugendabteilung darauf ausgerichtet, dass die einzelnen Mannschaften so hoch wie eben möglich spielen“, sagt Andrius Balaika. „Da ist der Druck natürlich größer. Wir fühlen uns dagegen auch in der Landesliga gut aufgehoben. Wir wissen, dass wir mit einem Aufstieg auch an unsere Grenzen stoßen würden. Aber natürlich wollen wir es jetzt auch packen.“
Sprockhövels A-Jugend ist nicht in erster Linie darauf ausgerichtet, Pokale und Meisterschaften zu gewinnen. Die Jugendabteilung ist vielmehr der Ausbildungsbetrieb der Seniorenabteilung. Nur durch die ständig sprudelnde Talentquelle kann die erste Mannschaft ihr Niveau halten. Und Andrius Balaika ist sich recht sicher, dass auch in der kommenden Saison weitere Nachwuchsspieler den Senioren-Kader verstärken werden. Niklas Orlowski zum Beispiel hat schon einige Einsätze im Oberliga-Team absolviert. „Es werden aber noch weitere gute Jungs folgen“, sagt Balaika, der am Sonntag vielleicht auch auf die Unterstützung eines Spielers aus der ersten Mannschaft hoffen kann. Denn Hasan Ülker ist noch A-Jugendspieler, allerdings wird der 18-Jährige am Sonntag auch von Lothar Huber, dem Trainer der Oberliga-Mannschaft, angefordert. „Die Senioren-Mannschaft hat Priorität“, sagt Andrius Balaika. „Von Beginn an wird Hasan in der Jugend mit Sicherheit nicht spielen. Aber vielleicht nehmen wir ihn dazu, damit er in der Schlussphase eingewechselt werden kann.“
Was ein Hasan Ülker schon heute wert ist, wurde am vergangenen Sonntag deutlich. Denn beim 1:0-Sieg der Oberliga-Mannschaft gegen Zweckel war er an den beiden entscheidenden Situationen maßgeblich beteiligt. In der zweiten Minute war er nur durch ein Foul zu halten, woraus dann eine Rote Karte gegen Zweckel resultierte. Und kurz nach der Halbzeit erzielte er mit einem tollen Heber das 1:0. Ganz schön frech, der junge Mann. Aber auch gut ausgebildet.
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]