Es war ein unwürdiger Tag für den Sport, insbesondere für den Breitensport. Die Vorkommnisse während des Spiels und insbesondere nach dem Spiel waren einfach unglaublich.
So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt. Aber dazu komme ich später. Zunächst berichten wir über das Spiel:
Unsere Mannschaft spielte von Beginn an gut organisiert und mit hohem Tempo. In den ersten 15. Spielminuten erspielte sich die TSG drei aussichtsreiche Chancen. Zuerst verfehlte ein Schuss aus 16 Metern von Tessa Kunze nur knapp das Tor. In der 10. Spielminute traf sie nach einem Mißverständnis der Hagener Abwehr nur das Außennetz. Anschließend setzte sich Tessa Kunze auf der rechten Aussenseite durch – die scharf geschossene Hereingabe verfehlte unsere Stürmerin Laura Best nur knapp. Nach der ersten Viertelstunde hatte sich der Gegner besser organisiert und kam zu ersten Chancen. Unsere Torfrau Sofia Simon verhinderte mit zwei Glanzparaden einen Rückstand. In der 30. Spielminute ein Schock für unsere Mannschaft. Unsere heute auf links spielende Verteidigerin Laura Matern musste nach einer Zerrung verletzt ausgewechselt werden. Trainerin Nicole Bierbrauer-Ulrich musste daher umstellen. Anika Rothe musste aus dem Mittelfeld auf die linke Abwehrseite. Karen Grote wurde eingewechselt und übernahm den Platz im Mittelfeld. Das Spiel wurde nun sehr hektisch. Beleidigungen des Gegners auf und außerhalb des Platzes wurden vom unsicher wirkenden Schiedsrichter nicht geahndet. Halbzeitstand 0:0.
In der zweiten Halbzeit kochten die Emotionen bei bei den Hagener Spielerinnen, angeheizt durch ihr eigenes Trainer- und Betreuerteam hoch. Auch die mitgereisten Hagener Zuschauer verhielten sich alles andere als fair und sportlich. In der 55. Minute dann das erlösende 1:0 für unsere Mannschaft. Die Hagener Torhüterin ließ den Ball nach einer Flanke fallen. Gülcan Ucuran reagiert blitzschnell und schob den Ball ins Tor. Im direkten Gegenstoß fiel allerdings postwendend der Ausgleich. Ein Pass aus dem Mittelfeld in die Tiefe wurde duch einen Stellungsfehler unserer Abwehr begünstigt. Die Hagener Stürmerin stand völlig frei am Strafraum und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Keine Chance für unsere Torfrau. In der 60. Spielminute dann ein Platzverweis für Hagen. Nach einem Zweikmapf im Mittelfeld nahm die gegenrische Spielerin den Ball in die Hand und warf diesen auf unsere Spielerin. Endlich zeigte sich der Schiedsrichter konsequent und zeigte die rote Karte. Von nun an herrschte seitens der Hagener eine noch feindseligere Atmosphäre. Der Trainer der Hagener Mannschaft wurde kurze Zeit später auch des Platzes verwiesen. Ein großes Kompliment an unsere Mannschaft, die trotz aller Provokationen die Ruhe behielt und durch einen schönen Alleingang von Laura Best die 2:1 Führung erzielte. Die Hagener kämpften und erzielten trotz Unterzahl in der 77. Minute den Ausgleich. Alles in allem ein gerechtes Ergebnis, was allerdings nicht zu einer Beruhigung des Gästeteams führte. Ständige Reklamationen gegen den Schiedsrichter und nicht jugendfreie Beschimpfungen setzten sich fort.
Nach dem Spiel kam es dann auch zum Eklat. Auf dem Weg in die Kabine wurde unsere Torfrau von einer mitgereisten Betreuerin (!!) und von zwei weiteren Spielerinnen der Gäste geschlagen und getreten. Unsere Torfrau Sofia Simon musste ins Krankenhaus. Diagnose: Nasenbeinbruch. Sie muss operiert werden und fällt für mindestens zwei Monate aus.
Konsequenterweise riefen wir die Polizei und erstatteten Strafanzeige. Unsere Spielerinnen mussten geschützt werden (!!), da die Agressionen ihren Fortgang nahmen. Aber alle Spielerinnen verhielten sich ruhig und besonnen.
Nun eine persönliche Meinung des Verfassers: Diese Vorkommnisse haben nichts mit Sport zu tun. Hier geht es zwar um Punkte und jeder will gewinnen, aber trotz allem Ehrgeiz muss man sich sportlich und fair behandeln. Die mitgereisten Trainer und Betreuer von Westfalia Hagen verhielten sich unsportlich und absolut feindselig. Was sich auch auf die Spielerinnen von Hagen auwirkte. Angeheizt wurde das ganze noch von den mitgereisten Zuschauern. Dieses Benehmen ist absolut verantwortungslos, nicht zu entschuldigen und völlig inakzeptabel. Da dies nicht der erste Vorfall seitens des Teams von Westfalia Hagen war sollte der Verband sich einmal überlegen, ob man diese Mannschaft nicht vom Spielbetrieb ausschließt. Alles andere ist nicht zu akzeptieren. So etwas hat im Jugendfußball nicht zu suchen.
Es spielten für die TSG: Sofia Simon, Laura Matern , Annika Menges, Lena Lorenz, Anika Rothe, Jessica Lipinski, Franziska Simon, Gülcan Ucuran, Laura Best, Tessa Kunze, Laura Treger, Karen Grote, Verena Korfmann
[Dirk Matern, Betreuer TSG B-Juniorinnen]