Niveauloser Annäherungsversuch für die Meisterschaftsrunde…
Im ersten Vorbereitungsspiel nach der Sommerpause auf die neue Saison mit erweiterten Ambitionen gab es für das Team von Chefcoach Andreas Jüttendonk zwar einen nie gefährdeten 5:1 Erfolg…der den eigenen Ansprüchen jedoch nicht gerecht werden konnte, denn hier offenbart das Ergebnis nicht die Souveränität einer eingespielten Mannschaft, sondern vielfach die Kummulation von Zufallsprodukten und Einzelaktionen.
Eigentlich begann das Spiel so, wie man es sich als Trainer und Verantwortlicher erwünscht…keine 38 Sekunden waren vergangen, als der Ball bereits im gegnerischen Netz landete, denn nach einem schönen Zuspiel von Amin Asanoski direkt aus dem Spielanstoß heraus, erzielte Marcel Freese mit einem schönen Spannschuss die Führung für die TSG. In der Folgezeit betasteten sich beide Mannschaften, aber mit dem Vorsprung im Rücken und der klassenhöheren Ligazugehörigkeit (Niederwenigern wurde allerdings durch einige Kreisliga A Spieler verstärkt) bestimmte nicht Sprockhövel das Spiel, sondern kombinierten die Gäste aus Niederwenigern sowohl im Mittelfeld als auch vor dem TSG Tor…einziges Manko war ihre fehlende Kaltschnäuzigkeit beim Torabschluss. Dieses Kombinationsspiel wurde ermöglicht durch das nichtpraktizierte Forechecking einzelner TSG Spieler, denn Niederwenigern konnte widerstandslos den Ball laufen lassen. Auch verstanden es die Gäste, den Ball oftmals in die Schnittstelle unserer Abwehr zu spielen, wobei unser Keeper Luis Roland ein ums andere mal glänzend die Situation erkannte und jeweils vor dem einschussbereiten Stürmer am Ball war und diesen entschärfen konnte. Zudem kamen viele Stockfehler und technische Unzulänglichkeiten dazu, die natürlich keinen Spielfluss aufkommen ließen…so ergab sich z.B. nach einer gegnerischen Ecke ein Abwehrkopfball als Vorlage für einen Niederweniger Stürmer…zum Glück ohne zählbaren Erfolg. Natürlich war nicht alles im Spiel der TSG auf Zufall aufgebaut…nach der 2:0 Führung in der 24. Minute aus dem Nichts heraus durch Thomas Schiprowski …bezeichnenderweise mit Picke erzielt, die hier allerdings die einzig mögliche Variante darstellte um zum Torerfolg zu kommen, entwickelte sich in Ansätzen so etwas wie Fußball der spielerischen Art…z.B. bei einer schönen Mittelfeldaktion über drei Stationen mit einem sehenswerten Pass auf den sich freigelaufenen Stürmer, der lediglich zu lang geriet…man darf sagen, dass einige Ideen im Kombinationsbereich durchaus die Qualität für ein engagiertes und variantenreiches Spiel besaßen…lediglich die Umsetzung und die Schnelligkeit der Aktionen zu wünschen übrig ließ…
Der erste Szene des zweiten Abschnittes ließ dann auch weiterhin dieses Niveau erahnen, auf welchem diese Mannschaft spielen kann, denn ein Klasseangriff über die rechte Seite wurde durch Philipp Stambor mit einem Zuckerpass auf Amin weitergeleitet, dessen Schuss aus zweiter Reihe leider sein Ziel knapp verfehlte. Und dann im Gegenzug der Anschlusstreffer in der 42. Minute nach einer Ecke, bei dessen Hereingabe die gesamte Abwehr in kollektivem Staunen erstarrte, denn anders ist das Nichteingreifen sämtlicher Abwehrspieler nicht zu erklären, dem ersten Kopfball als Verlängerung des Eckstoßes zuzusehen, um dann beim zweiten Kopfball, der sein Ziel fand, wiederum…nur zuzusehen…!!!…Anders lief es im vorderen Mannschaftsteil…ein gut eingeleiteter Angriff über die rechte Seite knapp vier Minuten nach dem Anschlusstreffer bringt Philipp in aussichtsreiche Schussposition, er läuft mit dem Ball noch drei, vier Meter und zieht in seiner ihm eigenen trockenen Art und Weise ab und erzielt unhaltbar für den gegnerischen Torhüter den erneuten zwei Tore Vorsprung…und genau in dieser Phase wurde das Aufbauspiel Niederwenigerns, zumindest ansatzweise, endlich mal unter Druck gesetzt, mit der Folge von permanenten Abspielfehlern und somit erhöhtem Ballbesitz für die TSG…der in der 60. Minute nach einer Flanke von der rechten Außenbahn mit einem nachgesetzten zweiten Kopfball durch Thomas Schiprowski das 4:1 bedeutet hätte, wäre da nicht eine Abseitsposition zu ahnden gewesen. Das kurz danach doch das vierte TSG Tor zu bejubeln war, lag an der Klassevorarbeit von Radu Maldea, der Lukas Friedrich excellent den Ball auflegte und…den Lukas cool einschob…das gar noch das fünfte Tor gelang, war dem Tribut der fehlenden Frische des Gegners und somit auch der nachlassenden Konzentration zu zollen…jedoch, es war in seiner Gesamtheit das schönste Tor des Nachmittags, denn nachdem sich Philipp auf der rechten Seite konsequent gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt hatte, vollzog er mit einem wunderschönen Querpass einen Seitenwechsel, der den freistehenden Amin erreichte, der wiederum den Ball unter dem herauseilenden Torhüter ins Tor beförderte. Klarer Sieg hin…klarer Sieg her…unbestritten ist aber auch die Tatsache, dass Niederwenigern über weite Strecken die intelligentere Spielanlage vollzog…genau die Spielanlage, die das Team von Andreas Jüttendonk verinnerlichen muss, wenn sie eine gewichtige Rolle im Aufstiegskampf in die Bezirksliga spielen will…und genau das ist das ausgewiesene bzw. angestrebte Ziel in dieser Saison…allerdings hat das heutige Spiel auch eines offenbart…Grundprinzipien erfolgreichen Fußballes sind bei manchen TSG-Spielern noch nicht vorhanden…ausgeprägte Grundaggressivität, verbunden mit hoher Laufbereitschaft sowie schnellem Umschalten nach Ballverlust…bedenkt man jedoch das urlaubsbedingte Fehlen einiger Leistungsträger, muss man die heutige Leistung wiederum zum Positiven relativieren, zumal das Team in dieser Besetzung noch nie zuvor zusammengespielt hat…
TSG: Luis Roland – Amin Asamoski – Marcel Freese – Lukas Friedrich – Timo Jüttendonk – Rene Ladwig – Radu Maldea – Remy Martin – Daniel Protzel – Nico Röthling -Thomas Schiprowski – Hannes Schwarz – Philipp Stambor
Tore: 1:0 Marcel Freese (1.), 2:0 Thomas Schiprowski (24.), 2:1 (42.), 3:1 Philipp Stambor (46.), 4:1 Lukas Friedrich (68.), 5:1 Amin Asamoski (74.)
[Norbert Protzel, TSG B2-Junioren]