Die Westfalenliga-A-Jugend gewinnt ihr Heimspiel gegen Hamm mit 3:2. Der Siegtreffer durch Jonas Seitz fällt in der 93. Minute.
Die Hoffnung ist in den Baumhof zurückgekehrt. Die A-Jugend-Mannschaft der TSG Sprockhövel gewann nach einer dramatischen Schlussphase ihr Heimspiel gegen die Hammer SpVg mit 3:2 und verbesserte damit ihre Chancen auf den Klassenerhalt. Allerdings gewann auch Konkurrent TuS Haltern, was das große Glück dann doch ein bisschen trübte.
„Dass Haltern das Auswärtsspiel gegen Hombruch gewinnt, war mir eigentlich klar“, sagte Sprockhöveles Trainer Jens Grote. „Damit hatte ich fest gerechnet, und deshalb berührt mich das im Augenblick auch nicht. Ich freue mich jetzt über unseren Sieg. Denn der war hart erkämpft und hat der Mannschaft gut getan.“
Sprockhövel muss vor dem Spiel umstellen
Sprockhövel musste vor dem Spiel noch einmal wechseln. Weil sich Yannick Michelitsch beim Aufwärmen eine Zerrung zugezogen hatte, reagierte Jens Grote noch einmal. Er brachte Beyar Suleyman von Beginn an und musste dann noch einmal umstellen, weil Michelitsch und Suleyman nicht auf der gleichen Position spielen. Im Tor stand wieder Julian Bungert, der noch in der B-Jugend spielen kann. Der Grund für den Einsatz des jungen Keepers: Die beiden älteren Torhüter, Felix Hacker und Kevin Hennig, sind zurzeit verletzt.
Die Sprockhöveler gingen mit großem Respekt in dieses Spiel, denn Hamm ist in der Offensive gut besetzt. Vor allem Eduard Probst wollte die TSG im Auge behalten, denn der hat in dieser Saison schon elfmal getroffen und ist nach Lippstadts Jonas Telschow (15 Treffer) der erfolgreichste Torjäger in der Westfalenliga.
Die TSG spielt eine Halbzeit lang in Unterzahl
„Wir haben unser Spiel deshalb etwas tiefer angelegt. Wir wollten Hamm den Raum hinter unserer letzten Linie nehmen“, erklärte Jens Grote seine taktische Vorgabe. Es lief dann auch gut, und nachdem Adil El Hajui die Sprockhöveler in der 23. Minute in Führung gebracht hatte, war die TSG auf Kurs.
Aber nur bis kurz vor der Halbzeit. Denn Beyar Suleyman handelte sich wegen einer Tätlichkeit eine Rote Karte ein. Die Sprockhöveler mussten also eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen, und das konnten sie in ihrer aktuellen Situation natürlich überhaupt nicht gebrauchen. Doch die TSG blieb im Spiel, und als dann Adil El Hajui auf 2:0 erhöhte, sah es richtig gut aus. 24 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr, und diese 24 Minuten hatten es in sich.
Jonas Seitz sorgt für den späten Jubel
Denn die Sprockhöveler bekamen ihren Vorsprung nicht über die Zeit. Sie leisteten sich Fehler in der Defensive, und die nutzte Hamm gnadenlos aus – durch Almin Spahic, der den Anschlusstreffer erzielte, und auch durch Eduard Probst, der in der 76. Minute ausglich. Und damit sprach dann plötzlich alles für Hamm.
Aber Fußball ist ja mitunter ein seltsames Spiel. Nach dem 2:2 drängten nämlich keineswegs die Gäste auf den Siegtreffer, sondern die Sprockhöveler, die jetzt nun wirklich nichts mehr zu verlieren hatten. „Wir hatten das Spiel plötzlich wieder im Griff“, sagte Jens Grote, dessen Mannschaft dann aber ihre Großchancen zunächst ausließ. Zum Beispiel durch Jonas Seitz in der 92. Minute. „Danach war ich mir sicher, dass es das war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir in den wenigen verbleibenden Sekunden noch eine weitere Möglichkeit bekommen würden“, sagte Trainer Jens Grote.
Doch es gab noch eine. Und diesmal traf Jonas Seitz. 3:2 also für die TSG Sprockhövel, die Hoffnung ist in den Baumhof zurückgekehrt.
TSG Sprockhövel – SpVg Hamm 3:2
Tore: 1:0, 2:0 Adil El Hajui (23., 65.), 2:1 Almin Sphahic (68.), 2:2 Eduard Probst (76.), 3:2 Jonas Seitz (90.+3).
TSG Sprockhövel: Bungert, Seitz, Husidic, Gökmen, Höritz, El Hajui, Lewicki (71. D Honee), Suleyman, Oikonomidis, Kayala, Deniz.
Heiner Wilms