Sprockhövel macht es gegen Gievenbeck unnötig spannend

Als der Schiedsrichter abpfeift, reißen einige der Sprockhöveler Spieler, die Arme hoch, es folgt ein kurzer Jubelschrei. Doch die Euphorie ist gedämpft, vielmehr ist Erleichterung angesagt: Die B-Junioren der TSG stehen in der 2. Runde des Westfalenpokals. Nach einem 2:1 gegen den 1. FC Gievenbeck – nach einer Partie, die nur in den letzten Minuten so spannend war, wie das Ergebnis suggeriert: Und das war aus Sprockhöveler Sicht unnötig.

Auch Trainer Patrick Knieps pustete erstmal durch und sagte dann: „Ich bin nicht ganz zufrieden. Ich hatte mir mehr versprochen. Jetzt bin ich einfach froh, dass wir weiter sind, das ist das Wichtigste.“ Die Frage nach dem Wie wird aber im Training zweifelsohne auftauchen.

Sprockhöveler technisch klar überlegen

Schon nach sechs Minuten brachte Kapitänin Lena Oberdorf die TSG Sprockhövel in Führung. Aus dem perfekten Start machte die Knieps-Elf aber wenig. Viel Ballbesitz gegen die körperlich über- und technisch klar unterlegenen Gievenbecker hin oder her: Die Sprockhöveler verpassten es, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen gegen einen Gegner, der zwar ebenfalls in der Landesliga zu Hause ist, dessen Leistung aber enttäuschte.

Wenig Chancen in der zweiten Halbzeit

In der ersten Hälfte nutzte die TSG ihre Chancen nicht, in der zweiten Hälfte lief der Ball auch noch gut, nur Torgelegenheiten gab es quasi keine mehr. Wenn, dann ging etwas über die linke Seite, wo Kai Bettermann immer wieder zu Sololäufen ansetzte und die Gegner schwindelig spielte. Nur vors Tor kam der Ball kaum noch – bis zur 60. Minute.
Da ging es wieder über links, und Max Maron nahm eine Flanke aus dem Halbfeld wunderbar mit der Brust an und ließ dann dem Torwart keine Chance. 2:0 – die Entscheidung?

Befreiungsschläge landen beim Gegner

Hätte es sein müssen. „Ich hatte mir mehr Ballbesitz versprochen, wir sind auch in der Offensive nicht in die Räume gekommen, wie ich mir es gewünscht hatte“, bemängelte Knieps die manchmal etwas einfallslose Leistung seiner Mannschaft. Nachlässigkeiten im Passspiel, bei der Ballannahme und in der Deckung endeten schließlich zwangsläufig im Gievenbecker Anschlusstor – fünf Minuten vor dem Ende, mit dem ersten Schuss aufs Tor in der zweiten Halbzeit für die Gäste. Die hatten bis dahin auch nicht das kleinste Anzeichen eines Aufbäumens erkennen lassen, waren aber plötzlich wieder voll im Spiel. Und für Sprockhövel war es wie verhext.
Jeder abgewehrte Ball, jeder Befreiungsschlag landete beim Gegner, jeder Pressschlag flog in Richtung TSG-Tor. Die Partie hätte für Sprockhövel wohl keine fünf Minuten länger gehen dürfen, der Ausgleich schien ganz nahe – umso größer die Erleichterung, als dann der Schlusspfiff kam. Patrick Knieps fasste zusammen: „Dass es in so einem Pokalspiel nochmal eng wird, das ist dann halt so. Normalerweise bleibt die Mannschaft in so einer Situation aber ruhig. Doch wir sind weiter, und das ist das Wichtigste.“

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Philipp Ziser