U19 (A1) Erster Rückschlag für die TSG

Ein früher Elfmeter entscheidet das Spiel zwischen fleißigen, aber harmlosen Sprockhövelern und destruktiven Rödinghausern.

TSG-Trainer Oliver Triestram holte seine Mannschaft nach dem Schlusspfiff zusammen. Die Köpfe waren unten, auch Triestram wirkte geknickt. Im Kreis schwieg Triestram ersteinmal – und ließ seine Jungs mithören, was gleichzeitig sein Kollege vom SV Rödinghausen seiner eigenen Mannschaft zu sagen hatte. Dessen Ansprache nach dem 1:0 für Rödinghausen war so laut, dass es durch den ganzen Baumhof schallte. Das tat weh.

Den feiernden Gästen zuhören zu müssen tat aus TSG-Sicht mindestens genauso weh wie dieses Ergebnis nach diesem Spiel – 0:1. Oliver Triestram hatte sich auf das Duell zwischen zwei Siegern des ersten Spieltags gefreut, aber die Partie stand unter keinem guten Stern: Sechs Sprockhöveler fehlten aufgrund einer Schulfahrt.

Schlechter Spielbeginn für die TSG Sprockhövel

Ob es die daraus resultierenden Umstellungen waren oder der körperlich starke Gegner – die TSG präsentierte sich anfangs ganz anders als der Trainer es sehen wollte. „Wir waren nicht wach, wir waren nicht mutig genug“, meinte Triestram nachher, dazu war die gesamte Partie von Beginn an nervös und hektisch, was in drei wilden Minuten rund um Spielminute 20 gipfelte: Da zog der Schiedsrichter nicht nur dreimal innerhalb kürzester Zeit Gelb, sondern verhängte auch einen Strafstoß gegen Sprockhövel, bei dem die Blauen bestenfalls einen unglücklichen Zusammenprall gesehen hatten.

„Ich will den Schiedsrichter nicht als Alibi benutzen“, sagte Triestram, „aber die Linie stimmte nicht – und dann testen die Jungs das in der Westfalenliga aus.“ So entstand ein Spiel mit ganz wenig Höhepunkten und vielen Unterbrechungen.

Am Ende hat die TSG nur zwei Torchancen

Spätestens ab dem Elfmeter beschränkte sich Rödinghausen komplett aufs Verteidigen, spielte nur noch lange Bälle und ließ hinten fast gar nichts zu. Die TSG übernahm die Kontrolle, steigerte sich, besonders Lewin D’Hone konnte auf links mehrfach zur Grundlinie durchbrechen – vor dem Tor des SVR passierte aber lange nicht. „Wir haben ein ordentliches Heimspiel abgeliefert“, fand Triestram, „der spielerische Einsatz war gut, der letzte Pass fehlte.“

Zwei nennenswerte Szenen gab es dann doch noch: Botan Mermer zielte aus sechs Metern knapp neben den Pfosten (70.), Kaan Cosguns Versuch nach einem Torwart-Patzer kratzte ein Verteidiger artistisch von der Linie – das war’s. Mit viel Cleverness und etwas Zeitspiel (acht Wechsel!) brachte der SVR den Sieg über die Zeit, so dass Oliver Triestram im Kreis nach dem Spiel eine sehr geknickte Mannschaft vor sich stehen hatte.

„Jetzt sind wir die Jäger“

„Ich habe den Jungs gesagt: Am Ende bekommt man das heraus, was man investiert. Das war heute nicht so“, meinte Triestram, der dem Team dann sagte: „Am Ende wollen wir vor so einer Mannschaft stehen – jetzt sind wir die Jäger.“

Philipp Ziser

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