Gegen Preußen Münster wollten die Bundesliga-A-Jugend-Fußballer der TSG Sprockhövel am vergangenen Sonntag etwas Zählbares holen. Weil das bekanntlich nicht geklappt hat, soll am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Mönchengladbach gepunktet werden.
TSG-Trainer Patrick Rohde war nach der 0:2-Niederlage im Baumhof sehr enttäuscht. Und dass er sich das Spiel jetzt noch einmal auf Video angeschaut und analysiert hat, hat seine Gemütslage nicht unbedingt verbessert. „Als ich da einzelne Szenen gesehen habe, war ich richtig erzürnt“, sagt Rohde auch in Anspielung auf die Verletzung von Torwart Sascha Weber. „Da ist der Münsteraner Stürmer mit gestrecktem Bein voll aufs Sprunggelenk gestiegen. Das war ein klarer Platzverweis.“
Sascha Weber zog sich durch diese ungestüme Aktion einen Bruch des Sprunggelenks zu. Voraussichtlich wird er ein halbes Jahr pausieren müssen. Die Saison ist für ihn also gelaufen. Für Weber kam im Spiel gegen Münster Felix Hacker, der Torwart der Sprockhöveler B-Jugend. Und weil er seine Sache unter dem Strich gut machte, wird er auch mit nach Mönchengladbach fahren.
Doch das Foul an Sascha Weber war nicht die einzige Szene, die hitzige Diskussionen auslöste. In der Schlussphase verletzte sich auch ein Münsteraner Spieler nach einem Foul von Sandro Steglich. „Auch das war eine Rote Karte“, sagt Patrick Rohde. „Solche Aktionen toleriere ich nicht, aber auch Sandro muss jetzt pausieren. Er hat sich den Zeh angebrochen.“
Doch Steglich ist nicht der einzige lädierte Spieler. Schlimm erwischt hat es Jeffrey Boatey, der sich eine Schulterprellung zuzog. Zudem laborieren Emanuel Dialundama, Thomas Held und Luca Hauswerth an Muskelverletzungen. „Vorausgegangen schwere Fouls“, sagt Patrick Rohde, der den Münsteranern aber keinen Vorwurf machen will. „Wir haben ja auch gefoult. Das Problem war, dass der Schiedsrichter das durchgehen ließ. Und deshalb ist ein solches Spiel zustande gekommen“, so Rohde.
Wer von den angeschlagenen Spielern am Sonntag wieder eingeplant werden kann, ist noch nicht raus. Klar ist aber wohl, dass Sandro Steglich und Jeffrey Boatey ausfallen werden. „Da gibt es keine Chance auf einen Einsatz“, sagt Patrick Rohde. „Bei den muskulären Geschichten besteht aber noch ein bisschen Hoffnung.“
Klar ist also, dass die Sprockhöveler nicht in Bestbesetzung nach Mönchengladbach fahren können. Chancenlos sind sie aber ganz sicher nicht, denn auch für die Gladbacher lief es zuletzt nicht so toll. An der 1:8-Niederlage gegen den VfL Bochum wird die Mannschaft sicher noch zu knabbern haben.
Der 1. FC Mönchengladbach steht aktuell auf dem letzten sicheren Platz und nur drei Punkte vor der TSG. Die Sprockhöveler könnten also gleichziehen. Und das wollen sie auch: „Im Hinspiel waren wir die bessere Mannschaft und konnten am Ende mit dem 1:1 nicht zufrieden sein“, sagt Patrick Rohde. „Ich erwarte jetzt ein Spiel auf Augenhöhe.“
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]