Müde waren sie am Abend und auch noch am Tag danach. Doch letztlich waren die Verantwortlichen der TSG Sprockhövel zufrieden. Das Auftaktspiel der A-Junioren-Bundesliga ist gut gelaufen, und das Ergebnis hielt sich mit 1:6 in Grenzen.
Und auch die Kulisse stimmte. Denn es waren wohl mehr als die zunächst geschätzten 820 Zuschauer, die das Spiel der TSG-Jugend gegen den Deutschen Meister Schalke 04 sehen wollen. Auf der Tribüne im Stadion Stefansbachtal war auf jeden Fall kein Platz mehr frei, und auch rund um den Platz standen noch viele Zuschauer. „Ich denke, dass es mehr als 1 100 waren“, sagte Jugendleiter Jürgen Homberg, der sich mit den TSG-Helfern schon um 8 Uhr am Morgen auf den Weg nach Gevelsberg gemacht hatte. „Natürlich war das für uns alle ein sehr anstrengender Tag“, so Homberg. „Doch es ist ja alles reibungslos abgelaufen. Alles ist gut.“
Nicht ganz zufrieden war indes Schalkes Trainer Norbert Elgert, dessen Mannschaft sich gegen die kompakt stehende Sprockhöveler Defensive zunächst etwas schwer tat. „Das war sehr holprig, teilweise pomadig. Wir haben zu langsam gespielt und kaum den Weg in die Tiefe gefunden“, sagte Elgert, dessen Kritik an seiner Mannschaft natürlich auch als Kompliment für die TSG verstanden werden kann. „Dieses Spiel macht uns richtig Mut für die nächsten Partien“, sagte denn auch TSG-Trainer Patrick Rohde. „Wir werden jetzt weiter daran arbeiten, konkurrenzfähig zu werden. Und wir werden versuchen, in den nächsten Spielen noch mehr Nadelstiche zu setzen.“
Der Trainer war also zufrieden, seine Mannschaft nicht unbedingt. „Die Jungs haben nach dem Spiel nicht gerade Freudensprünge gemacht“, so Rohde. „Sie haben sich geärgert, dass sie verloren haben. Und diese Reaktion finde ich richtig gut.“
Auffälligster Sprockhöveler Spieler war im Spiel gegen Schalke sicher Torwart Sascha Weber, der mit vielen schönen Paraden glänzte. Aber Patrick Rohde lobte nicht nur Weber, er war von der Leistung der ganzen Mannschaft angetan. „Zviko Rodojcic in der Innenverteidigung war bärenstark, und auch unsere Techniker wie Raffaele Federico oder Tufan Seker haben enorm viel Laufarbeit geleistet und sich ganz in den Dienst der Mannschaft gestellt“, freute sich Rohde, der das Schalke-Spiel damit aber abhakte.
Jetzt gegen Mönchengladbach
„Wir werden weiter hart an uns arbeiten, wir wollen uns weiter verbessern“, so Rohde, der sich jetzt schon auf das Spiel am kommenden Sonntag konzentriert. Denn dann geht es im Stadion Stefansbachtal in Gevelsberg gegen den 1. FC Mönchengladbach, der eigentlich nicht zu den Topmannschaften der Liga gezählt wird, der am ersten Spieltag aber durch einen 2:0-Auswärtssieg gegen den Wuppertaler SV aufhorchen ließ.
„Wir kennen den 1. FC Mönchengladbach überhaupt nicht“, so TSG-Jugendleiter Jürgen Homberg. „Nach dem Sieg gegen Wuppertal darf man aber davon ausgehen, dass das auch ein starker Gegner ist.“
Aber das sind ja alle Mannschaften in dieser Klasse: Immerhin handelt es sich um die Bundesliga.
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]