Die Fußball-A-Junioren der TSG Sprockhövel sind auf der Überholspur. Nach dem 1:0-Sieg gegen Paderborn trennt die Mannschaft von Trainer Andrius Balaika nur noch ein Punkt von Platz eins – über den es in die Bundesliga gehen würde.
Sprockhövel plant für die Bundesliga
Platz eins belegt aktuell der SC Verl, aber mit im Rennen sind auch noch die Mannschaften des SC Paderborn und von Rot-Weiss Ahlen, die punktgleich mit der TSG sind.
In die Saison gestartet war Aufsteiger TSG Sprockhövel mit dem Ziel, den Klassenerhalt in der Westfalenliga zu schaffen. Dass es jetzt so hoch hinaus geht, überrascht auch die Verantwortlichen in der Jugendabteilung. „Damit war natürlich nicht zu rechnen“, sagt Jugendleiter Jürgen Homberg, der sich jetzt auch mit einem möglichen Bundesliga-Aufstieg beschäftigt. Zunächst einmal muss eine neue Mannschaft aufgebaut werden, weil 14 A-Jugendspieler in den Seniorenbereich aufrücken werden. Aber auch eine Spielstätte für die Bundesliga muss gefunden werden. Denn Voraussetzung für die Teilnahme am Meisterschaftsbetrieb in der höchsten Jugendspielklasse ist ein Platz mit Naturrasen. „Den haben wir bekanntlich nicht“, sagt Homberg. „Aber in Gevelsberg und Hattingen gibt es ja Naturrasenplätze. Vielleicht könnten wir ja ausweichen. Und wenn diese Naturrasenplätzte bei schlechten Witterungsbedingungen gesperrt wären, dann käme unser Baumhof als Ausweichplatz in Frage. Es würde also auch Spiele in Sprockhövel geben.“
Dass er sich mit solchen Planspielen einmal befassen muss, hätte Homberg vor ein paar Wochen noch nicht gedacht. Doch durch das 1:0 gegen Paderborn ist die TSG dem ganz großen Wurf ein Stück näher gekommen.
Und in diesem Spiel zeigten die jungen Sprockhöveler auch eindrucksvoll, dass sie jetzt wirklich wollen. „Die erste Halbzeit war nahe an der Perfektion“, sagte Trainer Andrius Balaika, für den solche Formulierungen sicherlich ungewöhnlich sind. Zu bemängeln hatte er eigentlich nur, dass seine Mannschaft nicht schon zeitig eine Führung herausgeschossen hatte. Die Chancen dazu gab es nämlich im ersten Durchgang.
Von der 34. Minute an waren die Sprockhöveler nach einer Roten Karte gegen Paderborn in Überzahl. Doch als Vorteil erwies sich das zunächst nicht, die Gastgeber verloren ihren Rhythmus.
Leichte Probleme in Überzahl
„Manchmal tut man sich mit einem Mann mehr auf dem Platz auch schwer“, so Balaika. „Man verkrampft ein wenig, vielleicht haben wir in der zweiten Halbzeit auch ein bisschen Angst vor der eigenen Courage bekommen. Auf jeden Fall haben wir zu wenig investiert.“
Doch in der Schlussphase bekamen es die Sprockhöveler doch noch hin. Sechs Minuten waren noch zu spielen, als die TSG den Ball eroberte. Moritz Schrepping leistete dann die Vorarbeit zum Treffer von Simon Bukowski.
Ein Riesenerfolg also, doch auch die nächste Aufgage hat es in sich. Denn am kommenden Sonntag gastiert die TSG beim Tabellenfünften Wattenscheid 09, der zuletzt Rot-Weiss Ahlen schlug. „Das ist eine richtige Hausnummer“, so Balaika. „Auswärtsspiele gegen Wattenscheid sind enorm schwierig.“
Tor: 1:0 Simon Bukowski (84.).
TSG: Weber, Höltke, Kwadwo, Oberdorf, Akgül (74. Seker), Elezovic, Karaca, Bukowski (89. Tank), Maldea, Heiserholt (68. Schrepping), Ciccarelli.
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]