TSG erwischt nicht den besten Tag und verliert das Heimspiel gegen SG Wattenscheid 09 mit 1:4 deutlich
30.11.2014 – A-Jugend Westfalen-Liga 2014/2015
Einen gebrauchten Tag erwischte die Mannschaft der TSG Sprockhövel bei ihrem Heimspiel gegen den direkten Tabellennachbarn aus Bochum-Wattenscheid. Nur zwei Punkte Vorsprung hatte die Gastmannschaft und mit einem Sieg hätten die Sprockhöveler vorbeiziehen können. Das Spiel begann von beiden Mannschatten recht nervös und man bearbeitete sich und versuchte die Oberhand zu bekommen. Viele Zweikämpfe prägten die Anfangsminuten, gleich nach sieben Minuten musste ein Wattenscheider Spieler verletzt das Feld verlassen. Die TSG hatte sich eine harte Marschroute auferlegt und versuchte früh den Ball zu erobern, um dann blitzschnell in die Spitze zu spielen. Leider funktionierte dieses Konzept nicht, da die weiten Bälle alle abgefangen wurden und so eigentlich recht wenig Torgefahr entstand. Nach einer Ecke fiel das erste Tor für die Spielgemeinschaft, aber der Unparteiische erkannte das Tor aufgrund einer knappen Abseitsstellung nicht an. Kurze Zeit später kombinierte die TSG das erste Mal schnell und sicher und Can Akgül konnte eine Flanke von rechts in die Mitte bringen, die Simon Bukowski verwertete und die Führung erzielte. Wattenscheid zeigte sich aber nicht geschockt und erhöhte langsam den Druck. Die Gäste hatten die reifere Spielanlage und kombinierten sich in der Folge mehrfach schnell vor das Tor der Sprockhöveler, wo der Torwart immer mehr ins Geschehen eingreifen musste. In der 41. Minute fiel dann der Ausgleich für die Gäste, als ein Wattenscheider Außenspieler die TSG Abwehr überrannte und die Schwarz-Weißen dann vom Strafraum aus das Tor markieren konnten. Kurz vor der Pause war das natürlich ein psychologischer Dämpfer für Sprockhövel, hatte man in der ersten Hälfte doch noch recht kompakt gestanden.
Nach der Pause gab es dann sofort eine kalte Dusche für die Gastgeber, die nicht aus den Startlöchern kamen. Die Abwehr der Gastgeber hatte Abstimmungsprobleme und ließ zwei Spieler der Wattenscheider frei vorm Tor stehen. Die Spieler nutzen ihre Chance zum überraschenden Führungstreffer. Und Wattenscheid drehte nun auf und erarbeitete sich noch zwei weitere Großchancen.
Die TSG versuchte wieder in die Spur zu kommen und hatte auch eine Antwort. Frei vorm Tor stehend schlenzte Can Akgül den Ball dem Gästekeeper in die Arme. Wattenscheid spielte trotzdem ruhig weiter nach vorn und in der 56. Minute setzen sie einen Konter und überannten die Sprockhöveler Abwehr und markierten das 1:3. Der TSG fehlte es an diesem Tag in der zweiten Hälfte an der nötigen Kompaktheit und an der letzten Konzentration. Man hatte nicht das Gefühl, daß alle Rädchen ineinander griffen und man gemeinsam Fußball spielte. Nach dieser deutlichen Führung versuchte die TSG noch einmal den Druck zu erhöhen und warf alles nach vorn, doch wirklich heraus gespielte Chancen waren nicht zu sehen. Und wenn man einmal in einer guten Position war, übersah der ballführende Spieler häufig den besser postierten Mitspieler. Diese Unart, zu spät abzuspielen oder nicht mannschaftsdienlich zu spielen, zog sich durch die ganze Partie. Die Wattenscheider ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, hielten dagegen, kombinierten besser und versuchten zu diesem Zeitpunkt, den nächsten Treffer zu setzen. Doch die Gäste versiebten noch aussichtsreiche Chancen und so dauert es bis zur 85. Minute, bis sie den Deckel zum 1:4 auf das Spiel machten. Dabei brauchte sie vier Torschüsse bis der Ball im Netz zappelte. Dreimal wehrte Cedric Globisch mit vollen Einsatz alle Schüsse ab, beim vierten Versuch war er dann machtlos. Wo zu diesem Zeitpunkt die Sprockhöveler Abwehr war, wird er sich im Nachhinein sicherlich gefragt haben.
Das war kein gutes Spiel der Sprockhöveler Aufsteiger, bei denen der harte Alltag eingekehrt ist und die Euphorie der ersten Spiele völlig verschwunden ist. Die Mannschaft hat die spielerische Linie verloren und setzt zur Zeit auf Härte und vergisst dabei Fußball zu spielen. Zu viele Ungenauigkeiten, überhastete Aktionen und viele Unkonzentriertheiten erschweren der Mannschaft das Leben. Und dadurch fehlt der ganzen Mannschaft die Stabilität, um kompakt über neunzig Minuten zu stehen und auf eigene Chancen zu lauern. Hoffentlich rückt die Mannschaft wieder enger zusammen und versucht, in den letzten zwei Spielen bis zur Winterpause, noch den einen oder anderen Punkt einzufahren.
Es spielten: Cedric Globisch, Tim Oberdorf, Leroy Kwadwo, Finn Heiserholt, Sven Höltke (81. Leon Tank), Haris Elezovic (66. Temur Miralev), Simon Bukowski, Simone di Toni, Kadir Can Akül (72. Sulayman Secka), Emre Karaca, Nazzareno Ciccarelli (66. Tufan Seker).
Tore: 1:0 (21. Simon Bukowski), 1:1 (42.), 1:2 (46.), 1:3 (57.), 1:4 (86.)
[Ralph Gorski]
Sprockhövel verteilt Geschenke
Eine Halbzeit lang lief es fast nach Wunsch, doch nach 90 Minuten herrschte Niedergeschlagenheit im Baumhof. Die Westfalenliga-A-Jugend der TSG Sprockhövel hatte das Spiel gegen Wattenscheid 09 mit 1:4 verloren.
Den Sprockhövelern war schon bewusst, dass es gegen den Tabellenvierten ein schwieriges Spiel werden würde. Doch Trainer Andrius Balaika hatte seine Jungs gut eingestellt. „Uns war klar, dass wir Wattenscheid nur mit aggressivem Spiel beikommen konnten“, sagte Balaika. „Und die Mannschaft hat das dann auch wirklich gut umgesetzt.“
In der ersten Halbzeit war die TSG die bessere Mannschaft, und so war die Führung auch völlig verdient. Und sehr schön herausgespielt war das 1:0 zudem. Nach einer schnellen und direkten Kombination über Sven Höltke und Simone De Toni kam der Ball zu Simon Bukowski, der dann sicher einnetzte. Richtig klasse war das, so funktioniert moderner Fußball.
Die TSG hatte also alles im Griff, so schien es auf jeden Fall. Doch da waren ja noch die Minuten kurz vor und kurz nach der Halbzeit, die dem Spiel schließlich eine Wende geben sollten. Kurz vor der Halbzeit stimmte bei den Sprockhövelern die Zuordnung nicht. Nach einem Angriff über die linke Seite stand Wattenscheids Eren Elbüstü im Strafraum völlig frei und sorgte so für den Ausgleich. „Wir hatten uns in der Pause dann vorgenommen, genau so zu spielen wie über weite Strecken der ersten Halbzeit“, sagte Balaika, dessen Pläne dann nach ein paar Sekunden über den Haufen geworfen waren. Diesmal hatte die TSG aber auch ein bisschen Pech. Ein Innenverteidiger rutschte unglücklich aus, und Lukas Wilke nutzte dieses unfreiwillige Angebot zum 2:1 für die SG 09.
Aber die TSG spielte noch mit. Auf jeden Fall bis zum 1:3 durch Ibrahim Erdem in der 57. Minute. Was danach passierte, konnte sich Andrius Balaika auch mit ein bisschen Abstand nicht richtig erklären. „Es wurde nur noch gerannt, es gab viel zu viele Einzelaktionen, wir haben aufgehört, miteinander Fußball zu spielen“, so der Litauer. Chancen, um noch einmal heranzukommen, gab es aber dennoch. Doch die wurden ausgelassen, und so konnte Wattenscheid in der Schlussphase, als die TSG weit aufgerückt war, um das 2:3 zu erzwingen, schließlich noch den entscheidenden Treffer zum 4:1 setzen.
Nötig war diese Niederlage ganz sicher nicht, genau so wenig wie das 1:4 gegen Tabellenführer Paderborn am Spieltag zuvor. Doch ein Beinbruch sind diese Ergebnisse für den Aufsteiger natürlich auch nicht. Allerdings sieht Andrius Balaika bei seiner Mannschaft zurzeit zu viele individuelle Fehler. „Wir sind ja in der Weihnachtszeit, in der man Geschenke verteilt“, sagt der Trainer. „Vielleicht nehmen wir das im Moment zu ernst. Aber natürlich kann man gegen solche Mannschaften auch verlieren. Aber einfach hinnehmen sollten wir das nicht, denn wir wollen uns ja immer weiter verbessern.“
Tore: 1:0 Simon Bukowski (21), 1:1 Eren Elbüstü (42.), 1:2 Lukas Wilke (46.), 1:3 Ibrahim Erdem (57.), 1:4 Elias Anan (86.).
TSG: Globisch, Höltke (81. Tank), Kwadwo, Oberdorf, Akgül (72. Secka), Elezovic (66. Seker), Karaca, Bukowski, De Toni, Heiserholt, Ciccarelli (66. Miralev).
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]