Auf Platz eins der Tabelle beendeten die B-Jugend-Landesliga-Fußballer der TSG Sprockhövel die Saison. In die Westfalenliga aufgestiegen sind sie dennoch nicht. Gemeint ist nämlich die Heimtabelle. Und weil es für die Sprockhöveler auswärts keineswegs so gut lief, wurden sie Dritter, was auch ein gutes Ergebnis ist.
Der Unterschied ist wirklich enorm. Im heimischen Baumhof blieben die Sprockhöveler ungeschlagen, spielten einmal unentschieden und gewannen zehn Mal. Macht zusammen 31 Punkte. Platz zwei bzw. drei belegten in der Heimtabelle der Hombrucher SV und Westfalia Herne mit jeweils 29 Zählern. Herne wurde am Ende Meister, Hombruch belegte Rang zwei.
Ein besseres Ergebnis als den dritten Platz hat die TSG also auf des Gegners Platz verspielt. Da wurden nämlich von elf Spielen gleich sieben verloren. Vier Siege gab es außerdem – macht unter dem Strich nur zwölf Punkte und Platz sieben in der Auswärtstabelle.
Worauf sind diese Leistungsschwankungen denn nun zurückzuführen? Einer der es wissen könnte, gibt offen zu, dass er es nicht weiß – nämlich Trainer Wolfgang Westerkamp. „Nun könnte man sagen, dass unser alter Kunstrasenplatz ein ganz spezieller Platz war“, sagt Westerkamp. „Der war ganz anders als die modernen Kunstrasenplätze. Bei uns lief der Ball wirklich extrem schnell. Aber das ist auch kein Grund. Das lasse ich nicht als Ausrede gelten.“
Aber woran liegt es denn dann? „Vielleicht haben wir auswärts nicht genügend Spannung aufgebaut“, startet Westerkamp einen neuen Versuch. „Aber eigentlich war die Mannschaft charakterlich ja hundertprozentig in Ordnung, aber auswärts sind oft zwei, drei Spieler nicht an ihre Leistungsgrenze gekommen. Und wenn das so ist, dann gewinnt man halt nicht so oft.“
Der ganz große Wurf, der Aufstieg in die Westfalenliga, ist also nicht gelungen. Dennoch war die Saison reich an Höhepunkten, die es aber fast ausschließlich im Baumhof zu bestaunen gab. Da gab es tolle Spiele gegen die Top-Teams aus Herne und Hombruch, und da gab es ja auch noch den Westfalenpokal, in dem die TSG erst an Preußen Münster scheiterte. In der Verlängerung mussten sich die Sprockhöveler dem Bundesligisten beugen.
Die Sprockhöveler B-Jugend-Mannschaft, von der ein Großteil jetzt in die A-Jugend aufrückt, ist mit Talenten gespickt. Etwa mit Simon Bukowski, dem Stoßstürmer. Oder mit Moritz Schrepping, dem torgefährlichen offensiven Mittelfeldspieler. Auch die Innenverteidiger Finn Heiserholt und Adnan Ramljak haben Potenzial – ebenso wie Tim Oberdorf. Doch einzelne Namen aufzuzählen, ist eigentlich ungerecht. Und Wolfgang Westerkamp will auch nicht einzelne Spieler herausheben. „Da gab es noch mehr richtig gute Jungs in dieser Mannschaft“, sagt der Trainer, der auch in der kommenden Saison noch im Baumhof arbeiten wird. Dann aber als Coach der U15-Mannschaft.
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]