Das ist gerade noch einmal gut gegangen. Die A-Jugend-Fußballer der TSG Sprockhövel haben den Landesliga-Klassenerhalt geschafft. Das ist enorm wichtig für den Verein, denn diese A-Jugend ist der eigentliche Unterbau der Oberliga-Mannschaft, die schon seit Jahren durch die Talentquelle Jugendabteilung gespeist wird.
Das Saisonfinale ging schon ein wenig an die Nerven. Auch A-Jugend-Trainer Andrius Balaika musste erst einmal kräftig durchatmen. Denn der TSG drohte vor dem letzten Spieltag noch der Gang in die Relegationsrunde. Und das finale Heimspiel ging daneben. Gegen den SV Brackel, der dann die Relegation spielte, wurde mit 1:2 verloren. Doch wegen der Ergebnisse der Konkurrenz blieb die TSG dann doch in der A-Jugend-Landesliga.
Dass es so eng werden würde, hatte Andrius Balaika nicht erwartet. Sicher, ein Großteil der Mannschaft setzte sich aus sogenannten Jungjahrgängen zusammen. Doch die ehemaligen B-Jugend-Spieler hatten großes Potenzial. Immerhin spielten sie in der vergangenen Saison, ebenfalls mit Andrius Balaika als Trainer, lange um den Aufstieg in die Westfalenliga.
Auch die Vorbereitung ließ sich gut an. Sogar sehr gut. Denn da gab es ein absolut verdientes 2:2 gegen die U19-Mannschaft des VfL Bochum. Und die spielt immerhin in der A-Jugend-Bundesliga. Die nächsten Vorbereitungsspiele wurden gewonnen – gegen klassenhöhere Westfalenligisten.
Doch mit dem Saisonstart war all’ dies wie weggeblasen. Allerdings hatten die Sprockhöveler auch ein extrem schwieriges Startprogramm. In den ersten drei Spielen ging es gegen Hüls, Hordel und Ennepetal. Das waren zunächst einmal zwei Aufstiegskandidaten. Und Derbys gegen Ennepetal haben ja auch immer eine ganz besondere Brisanz. „Man musste damit rechnen, dass man diese Spiele auch verlieren kann“, so Andrius Balaika. Doch der Litauer hatte natürlich gehofft, dass es doch anders kommen würde. Aber es kam genau so. Die TSG Sprockhövel verlor diese ersten drei Spiele – und plötzlich war nichts mehr wie es zuvor war. Die große Unruhe war eingekehrt.
„Einige Spieler waren unzufrieden und haben sich abgemeldet“, sagt Balaika. „Außerdem hat ein Großteil der Mannschaft in diesem Jahr Abitur gemacht. Da wurde dann gelernt und nicht trainiert. Aber man kann auch nicht viel machen, wenn abends nur sieben, acht Spieler zum Training kommen.“
Saison soll schnell abgehakt werden
Bis zum Schluss musste man sich also Sorgen machen um die Sprockhöveler A-Jugend. „So etwas habe ich auch nicht erlebt“, sagt Andrius Balaika. „Ich bin ja schon seit neun Jahren Jugendtrainer, aber gegen den Abstieg habe ich zuvor noch nicht gespielt. Zum Glück ist es noch einmal gut gegangen. Wir müssen aus dieser Saison lernen, aber wir müssen sie auch ganz schnell abhaken.“
Wie wichtig eine starke A-Jugend für die TSG ist, wird auch in diesen Tagen wieder deutlich. Denn zwei Spieler rücken in den Oberliga-Kader auf. Das heißt: Tim Dudda ist im Prinzip ja schon aufgerückt. Er hat bereits 15 Spiele in der Senioren-Oberliga absolviert.
Mit einem Vertrag ausgestattet wurde zudem Hasan Ülker, der jüngere Bruder von Ferhat Ülker, der in der nächsten Saison auch wieder im Baumhof spielen wird. „Hasan dürfte noch ein Jahr in der A-Jugend spielen“, sagt Andrius Balaika. „Aber der Junge hat so großes Potenzial, dass er es auf jeden Fall schaffen wird.“ Balaika selbst wird die TSG-A-Jugend auch in der nächsten Saison trainieren. Weil er auch Stammspieler der Oberliga-Mannschaft ist, sind ihm damit prall gefüllte Fußball-Tage sicher.
Prall gefüllte Fußball-Tage
An drei Tagen in der Wochen steht er von 18 bis 21.30 Uhr auf dem Fußball-Platz. Langeweile kommt auch an den Sonntagen nicht auf, vor allem wenn lange Auswärtsfahrten für A-Jugend- und Oberliga-Mannschaft anstehen. „Oft bleiben nach der Rückkehr vom A-Jugend-Spiel nur ein paar Minuten, ehe es mit unserer Oberliga-Mannschaft los geht“, sagt der Litauer. „Manchmal ist das schon grenzwertig, doch natürlich macht es auch Spaß.“
[Quelle: WAZ Sprockhövel / Heiner Wilms]