Das Kreispokalfinale 2010 fand seinen verdienten Sieger letztendlich doch erst im Elfmeterschießen.
C – Junioren Kreispokal
Mit dem Auftakt und den folgenden Anfangsminuten des diesjährigen Endspiels um den Kreispokal konnte das Trainergespann Wolfgang Westerkamp/ Andreas Brüning eigentlich noch zufrieden sein…so setzte ein Angriff in der vierten Minute , eingeleitet über die rechte Seite, Yasin Altuntas in Szene, der nach einem Zuspiel von Daniel Protzel ein Tor erzielt, dessen Anerkennung jedoch versagt blieb, weil angeblich eine Abseitsstellung vorlag. Diese Situation, sollte man vermuten, hätte der Mannschaft als weiterer Motivationsschub dienen können, aber weit gefehlt. Nach und nach entwickelte der SSV Hagen sein klug angelegtes Kurzpassspiel, welches in der achten Spielminute nur durch ein Foul mit anschließendem Freistoß in Strafraumnähe unterbunden werden konnte. Aus halblinker Position bringt der Ausführende den Ball in den 16er, wo ein Hagener Stürmer, seines Zeichens groß gewachsen, den Ball ungehindert zur Führung einköpfen kann.
In der Nachbetrachtung des Finales erfuhr das Sprockhöveler Spiel einen erheblichen Bruch durch diesen Rückstand, riss doch unmittelbar danach die zumindest ansatzweise erkennbare spielerische Linie vollends. Das Mittelfeld wurde fast über die gesamte restliche Spielzeit zu einfach hergegeben bzw. fanden keine strukturierten Aktionen statt, die notwendig sind, um den Gegner durch diesen spielerischen Faktor unter Druck zu setzen und zu individuellen Fehlern zu zwingen. Gleichzeitig blitzte zu diesem Zeitpunkt bereits die Fähigkeit des Hagener Teams auf, ihr Spiel zu spielen, d.h., durch Kombinationsfußball Spiel und Gegner zu bestimmen…ihm den spielerischen Stempel aufzudrücken. So entwickelten sich durch diese Spielweise zwischen der 17. Und 21. Minute drei Hagener Angriffe, wobei unser heutiger Keeper, Jan Deckenhoff, den ersten knapp vor dem Hagener Angreifer durch eine Fußabwehr entschärfen kann, den zweiten mit einer wirklich tollen Flugparade abwehrt und die dritte brenzlige Situation, bei der ein TSG Abwehrspieler durch den Hagener Angreifer getunnelt wurde, durch eine vorausahnende Reaktion den Ball vor dem einschussbereiten Angreifer unter sich begraben kann. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass heute und über viele Spiele hinweg erneut Rene Ladwig und Danny Hustert ihren Job in der Viererkette souverän erledigt haben und beide durch Einsatzbereitschaft und dem Nachsetzen bei Ballverlusten das Aufbauspiel des Gegners größtenteils zerstören und somit die eine oder andere Chance im Ansatz entschärfen. Gerade noch einmal durch diese drei Hagener Möglichkeiten glimpflich davongekommen, eröffnet der bewegungsarme TSG Auftritt dem Gegner die nächste Top-Chance. Nach einem unmotivierten Schuss aus dem Mittelfeld in die Angriffszone steht urplötzlich ein Hagener Angreifer frei vor unserem Schlussmann. Glücklicherweise rutscht ihm die Kugel beim Schuss über den linken Außenrist, so dass sich diese Riesenchance für Hagen ohne Eingreifen der Sprockhöveler Abwehr selbst klärt. Kurz vor Halbzeitpfiff eine weitere unerklärliche Situation aus Sprockhöveler Sicht. Ein weiterer Freistoß für den SSV segelt ungehindert und unabgewehrt durch den TSG Strafraum…und…welch Glück…auch am langen Eck vorbei.
Anfang der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild wie zu Beginn der Partie…die TSG vermag das Spiel der Hagener in deren eigenen Reihen einzuengen…man hatte das Gefühl, dass der Wille, das Spiel zu drehen, spielerisch und kämpferisch umgesetzt werden soll. Tatsächlich war mehr Drive und Engagement zu spüren; doch dies sollte sich leider nur als Strohfeuer entlarven…zudem viel auch noch unser lenkender Kopf im Mittelfeld, Tim Oberdorf, verletzungsbedingt ab der zweiten Halbzeit aus.
Glück für die TSG in der 43. Minute, als ein Hagener Stürmer im Strafraum derart gefoult wurde, das eigentlich mit einem Elfmeter hätte geahndet werden müssen. In dieser Situation konnte sich Sprockhövel beim Schiedsrichter bedanken, der sie durch diese Fehlentscheidung weiter im Spiel hielt, denn wenn der Strafstoß zum 0:2 geführt hätte, wäre das mehr als eine Vorentscheidung gewesen.
Ein weiteres Beispiel der Ineffektivität des TSG Spiels zeigte die 55. Minute, in der unserem Team ein Freistoß aus aussichtsreicher Position zugesprochen wurde…und was macht die TSG daraus…???…ein lustlos ausgeführter Freistoß, der unmotiviert in die Wolken geschickt wird.
Wie reagiert ein Trainer in solchen Situationen…???…er verändert die Mannschaft, versucht, durch Einwechslungen neue Akzente zu setzen, die vielleicht doch noch zum erhofften Erfolg führen.
So ersetzte Wolfgang Westerkamp die heute wiederum glücklos spielende rechte Seite in der 63. Minute durch den Jungjahrgang Jonas Bugal, der in der Folgezeit ein wirklich belebendes Element darstellte und durch seine Spielweise neue Akzente setzte. Es blieben zwar jetzt nur noch wenige Minuten, den Ausgleich zu erzielen, doch diese restliche Spielzeit wurde druckvoll angegangen, vehement dirigiert von der Außenlinie. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit kommt Eric Clemens nach einem schönen Zuspiel von eben diesem Jonas Bugal in die Spitze leider einen Fußbreit zu spät an den Ball. Keine sechzig Sekunden später bringt Leon Tank nach einer ihm eigenen Einzelleistung den Ball von rechts hoch in den Strafraum…es entsteht ein heilloses Durcheinander, bei der die Kugel Yasin Altuntas wie gemalt vor den Fuß rollt und er dieses Geschenk eiskalt mit einem trockenen Knaller annimmt und den zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erwarteten Ausgleich erzielt. Riesenjubel und neue Erwartungen auf Sprockhöveler Seite. Obwohl hier nur noch sechzig Sekunden zu spielen waren, hätte das Spiel eigentlich und unbedingt noch in der normalen Spielzeit entschieden werden müssen, aber sowohl eine sogenannte Hundertprozentige auf Hagener Seite, bei der deren Stürmer frei zum Kopfball aus fünf Metern kam, als auch eine Riesenchance für die TSG, als Leon Tank sich erneut in super Manier auf der rechten Seite durchsetzt, es allerdings vorzieht, die Entscheidung selbst zu suchen, als den in der Mitte völlig frei stehenden Marvin Müller zu bedienen, der nur noch hätte eizuschieben brauchen…wurden eher leichtfertig vergeben…
So musste eine zweimal fünfminütige Verlängerung die Entscheidung bringen.
Je eine gute Chance für beide Mannschaften war dann auch in der Extraspielzeit zu verzeichnen. Während den Hagenern sich die Gelegenheit dazu nach einem Eckball von der rechten Seite bot, bei dem deren Stürmer freistehend zum Abschluss kommt und dennoch den Ball nicht an Jan Deckenhoff vorbei bekam, erhielt die TSG einen Freistoß durch Niklas Mack, dessen Schuss von einem Hagener Abwehrspieler unglücklich mit dem Kopf verlängert wurde, was beinahe ein Eigentor zur Folge gehabt hätte. Vereinspatriotismus beiseite, dies hätte zu viel Pech für die Hagener Elf bedeutet und hätte die Gerechtigkeitswaagschale in die falsche Richtung gehievt.
Schließlich Elfmeterschießen als Entscheidungsfindung in diesem Finale; dass dadurch letztendlich zwar immer einen glücklicheren Sieger findet, der allerdings aufgrund seiner Spielweise und Spielanteile und Chancen über das gesamte Spiel gesehen im SSV Hagen auch den verdienten Sieger am heutigen Samstag fand. Glückwunsch an die Mannschaft, dem Trainer und seinem Co.
Fazit:…wo ist die einstige Spielkultur dieser TSG C-1 geblieben, die zumindest ansatzweise in vielen Spielen zuvor gezeigt wurde…???…in dieser Mannschaft steckte heute kein Willen zu mehr Leistungsbereitschaft…zur Annahme der sportlichen Herausforderung…!!!…keine Motivation, die einem Ziel unbedingt entgegenstrebt…diese Mannschaft spielte konzeptlos, es war keine Kampfbereitschaft auszumachen…einige Spieler stagnieren zudem in ihrer Leistungsentwicklung…!!!…es fehlt manchen Spielern einfach die auf diesem Niveau unbedingt notwendige Einstellung und Laufbereitschaft…!!!…und das macht den Unterschied…!!!…Sieg oder Niederlage…Kreisliga oder Landesliga…hoffentlich nur eine Momentaufnahme…!!!…denn dieses engagierte Trainergespann hat es verdient, dass die Spieler die im Training erarbeiteten Vorgaben auch auf dem Spielfeld umsetzen…denn…wichtig ist auf`m Platz…!!!…
TSG: Jan Deckenhoff – Florian Scheffler – Danny Hustert (54. Marvin Müller, 71. Nico Walschburger) – Rene Ladwig – Niklas Mack – Tim Oberdorf (36. Marius Diesler) – Yasin Altuntas – Leon Tank – Eric Clemens – Luca Uslaub – Daniel Protzel (63. Jonas Bugal)
Tore: 0:1 (8.), 1:1 (69. Yasin Altuntas)
Elfmeterschießen: 2:1 Niklas Mack, 2:2, 2:3, 3:3 Yasin Altuntas, 3:4, 4:4 Leon Tank, 4:5
[Norbert Protzel, TSG C1-Jugend]