Die C1-Jugend der TSG traf im Viertelfinale des Kreispokals auf einen couragiert kämpfenden Gegner und entschied das Spiel mit viel Mühe erst in der Verlängerung.
C-Junioren Kreispokal
Nicht selten im Fußball passt man sich dem Niveau des Gegners an…eine alte Weisheit… die, um das heutige Kreispokalspiel zu beschreiben, jedoch einer ebensolchen, gleichsam bekannten Variante ergänzt werden musste…man spielt immer (nur) so gut, wie es der Gegner zulässt…
Ein Spiel, das in den Anfangsminuten geprägt war durch ein Hin und Her von langen Bällen auf beiden Seiten; aus der Abwehr nach vorne gedroschen, ohne Mittelfeldspiel, ohne Spielaufbau, nur dem Zufall gehorchend…nach dem Motto, irgendeiner wird den Ball schon bekommen…das hatte natürlich mit konstruktiv angelegtem Variationsspiel nichts gemein, im Gegenteil, es schlichen sich mehr und mehr Stockfehler ein, gepaart mit fehlender Übersicht. Diese Kombination gipfelte teilweise in schlichte Pöhlerei, die nichts von fußballerischer Klasse erkennen ließ.
Die erste nennenswerte Aktion ergab sich dann auch aus einem Freistoß für den FSV Gevelsberg in der 9. Minute. Der Ausführende cirkelt den Ball gefühlvoll auf einen freistehenden Mitspieler, der den Ball gekonnt annimmt und mit einem satten Schuss das vielumjubelte 1:0 erzielt.
In dem Bemühen, diesen Rückstand wettzumachen, zeigte die weitere Spielanlage Ansätze der eigentlichen Spielkultur der Westerkamp-Truppe, ohne jedoch den abschließenden Erfolg zu finden. So musste auch für unser Team eine Standardsituation Pate stehen, um den Ausgleich zu erzielen. Nach einem direkt ausgeführten Freistoß durch Niklas Mack wird der zurückprallende zweite Ball von Yasin Altuntas auf Luca Uslaub quergespielt, der den Ball zum dahin längst fälligen Ausgleich in der 25. Minute im Tor versenkt.
Kurz vor der Halbzeit hätten die Zuschauer ein wirkliches Traumtor bewundern dürfen, hätte Luca Uslaub nach einer von Nico Walschburger gekonnt halbhoch hereingebrachten Flanke mit seiner tollen Direktabnahme nur ein Quentchen mehr Glück im Abschluss gehabt.
Nach dem Wechsel gingen die Angriffsbemühungen der TSG direkt weiter. Leon Tank wird auf der linken Seite mit einem Pass von Rene Ladwig sehr schön in Szene gesetzt, versteht es, seinen Gegenspieler energisch abzuschütteln, um mit einer herrlichen Flanke den freistehenden Eric Clemens zu bedienen. Eric zieht in seiner ihm eigenen Art ab und der Torjubel erstickt einmal…zweimal…dreimal…denn alle Bemühungen, den Ball im Kasten unterzubringen, werden letztendlich durch tausend Abwehrbeine vereitelt.
Zwar wird der Druck der TSG in dieser Phase erhöht, doch der FSV Gevelsberg versteckte sich keinesfalls; er zeigte von der Tendenz her ein mehr offensiv angelegtes Spiel gegenüber dem ersten Abschnitt, denn man spürte die Chance, hier im Pokalspiel dem zwei Klassen höher spielenden Gegner ein Bein stellen zu können, was bekanntlich weitere Kräfte freisetzen kann. So tauchte nach einer guten Kombination über drei Stationen und nach einer finalen Finte ein Gevelsberger Stürmer frei vor Jan Deckenhoff auf, der aber nicht einzugreifen braucht, weil diese hervorragende Chance, die den möglichen Siegtreffer hätte bedeuten können, zu überhastet vergeben wird.
Die notwendige Verlängerung begann mit einer guten Aktion über rechts, als Daniel Protzel sich gut durchzusetzen vermag, nach innen vors Tor zieht und mit einem satten Schuss jedoch zu genau auf den Torwart zielte. Eine weitere schön kombinierte Aktion leitete Yasin Altuntas nach guter Vorarbeit mit einer Ablage auf Eric Clemens ein, dessen Schuss bereits jeder Zuschauer auf der Anlage im Tor vermutete, zum Entsetzen des Schützen aber sein Ziel knapp verfehlte.
In der 77. Minute dann allerdings die Erlösung auf Sprockhöveler Seite, als Leon Tank kurz hinter der Mittellinie auf der linken Seite mit einem starken Zuspiel in den Lauf des wiedereingewechselten Yasin Altuntas glänzte, der den Ball kurz vor dem herausgeeilten Keeper annehmen konnte, trotz Rempelei diesen umspielte und eiskalt zum 2:1 einschob.
Tolle Moral bewiesen in dieser Situation die Gevelsberger Jungs; sie gaben sich nicht auf, feuerten sich gegenseitig an und hätten kurz nach dem Führungstreffer mit einem Weitschuss, der lang, länger und noch länger wurde, beinahe den Ausgleich erzielt, wäre da nicht Jan Deckenhoff gewesen, der sich lang, länger und noch länger machte und den Ball nach außen abwehren konnte, so dass ein gegnerischer Spieler die Kugel erneut in seinen Besitz bringen konnte und zu einer weiten Flanke in den Strafraum kam, wobei der Gevelsberger Angriff durch den mitgelaufenen Torhüter unterstützt wurde. Die Flanke verursachte ein heilloses Durcheinander im Sprockhöveler Strafraum und nach unddurchsichtigem Gewühl jubelten plötzlich die Gevelsberger Spieler über den vermeintlichen Ausgleichstreffer, da sie den Ball hinter der Linie wähnten, der gut leitende Schiedsrichter jedoch weiterspielen ließ (übersah er allerdings ein irreguläres Handspiel eines Gevelsberger Spielers, der den Ball mit beiden Fäusten in der Szene zuvor im Tor unterbringen wollte). Diese brenzlige Situation wurde durch einen Befreiungsschlag von Florian Scheffler bereinigt, den Marvin Müller noch vor der Mittellinie annehmen konnte. Er trieb den Ball noch einige Meter vor sich her, ehe er den in der Mitte mitgelaufenen Leon Tank mit einem überlegten Zuspiel in dessen Lauf bediente, der nun das verwaiste Tor vor sich hatte und den Ball zum 3:1 Endstand einschob.
Fazit: ein sehr mäßiges, aber stets spannendes Pokalspiel, das glücklicherweise nicht im Elfmeterschießen entschieden werden musste.
TSG: Jan Deckenhoff – Nico Walschburger ( 37. Florian Scheffler ) – Marco Schneider ( 44. Danny Hustert ) – Rene Ladwig – Niklas Mack – Tim Oberdorf – Daniel Protzel – Leon Tank – Eric Clemens ( 77. Marvin Müller ) – Yasin Altuntas ( 62. Jonas Bugal ) – Luca Uslaub ( 73. Yasin Altuntas )
Tore: 1:0 (9.), 1:1 Luca Uslaub (25.), 1:2 Yasin Altuntas (77.), 1:3 Leon Tank (79.)
[Norbert Protzel, TSG C1-Junioren]